4.7 Instandhaltung

Der Lichtstrom der Beleuchtungsanlage und damit die Beleuchtungsstärken nehmen über die Betriebsdauer durch Alterung und Verschmutzung ab. Dies geschieht in Abhängigkeit von den eingesetzten Lampen, Leuchten und Betriebsgeräten sowie von den Raumoberflächen.

Daher muss die Beleuchtungsanlage regelmäßig gewartet und gegebenenfalls instand gesetzt werden. Zur Wartung gehört möglicherweise auch die Renovierung des Raumes.

Die Werte für die Beleuchtungsstärken sind Wartungswerte. Dies bedeutet, dass beim Erreichen der Werte für die mittlere Beleuchtungsstärke die Beleuchtungsanlage gewartet werden muss (Abbildung 28) .

Bei der Planung ist daher ein Wartungsfaktor festzulegen. Für die Berechnung des Neuwertes der Beleuchtungsstärke ist der Wartungswert durch den Wartungsfaktor zu dividieren (Abbildung 29) .

 
Zusammenhang zwischen dem Absinken der Beleuchtungsstärke und der Wartung der Beleuchtungsanlage
Abbildung 28 Zusammenhang zwischen dem Absinken der Beleuchtungsstärke und der Wartung der Beleuchtungsanlage

 
Beispiel für eine Berechnung des Neuwertes der Beleuchtungsstärke einer Beleuchtungsanlage
In einem Büroraum werden zur Beleuchtung Direkt-/Indirektleuchten eingesetzt.
Die Verschmutzung im Büroraum ist gering (Nichtraucherraum).
Die Lampen und Leuchten werden einmal im Jahr gereinigt und die Lampen werden nach ihrer Nutzlebensdauer (entsprechend Herstellerangaben) oder bei Defekt ausgetauscht.
  • Wartungswert der Beleuchtungsstärke
  • Wartungsfaktor
  • Planungsfaktor p = 1/w
  • Neuwert der Beleuchtungsstärke
    EN = EW x p oder EN = EW /w
EW = 500 Lux
w = 0,75
p = 1,333

EN = 667 Lux
Für die Planung der Beleuchtungsanlage sollte von einem Neuwert der Beleuchtungsstärke von 667 Lux ausgegangen werden.
Abbildung 29 Beispiel für die Berechnung des Neuwertes der Beleuchtungsstärke für eine Beleuchtungsanlage

Der Wartungsfaktor berücksichtigt folgende Einflussfaktoren:

Der Lichtplaner kann den Wartungsfaktor für die jeweilige Beleuchtungsanlage bezogen auf die Investitions- und Betriebskosten optimieren.

Als Referenzwerte können unter Einhaltung der aufgeführten Randbedingungen folgende Werte herangezogen werden (Abbildung 30) :

 
Beleuchtungsart Wartungsfaktor
direkt und direkt/indirekt strahlende Leuchten mit stabförmigen Leuchtstofflampen 0,75
direkt und direkt/indirekt strahlende Leuchten mit Kompakt- Leuchtstofflampen 0,70
vorwiegend indirekt strahlende Leuchten mit Kompakt-Leuchtstofflampen 0,65
Randbedingungen:
  • Jährliche Leuchtenreinigung
  • Einzelaustausch ausgefallener Lampen, ansonsten Gruppenaustausch am Ende der Nutzlebensdauer der Lampen gemäß Herstellerangaben
  • Geringe Verschmutzung der Raumflächen – zum Beispiel Nichtraucherbüros
Abbildung 30

Auch für Leuchten mit einem vorwiegend indirekten Anteil kann mit einem Wartungsfaktor von 0,70 gerechnet werden, wenn die oberen Abdeckungen dieser Leuchten mindestens halbjährlich gereinigt werden.

Beim Fehlen von Daten für die spezifische Planung der Beleuchtungsanlage, aber auch für eine überschlägige Projektierung, sollte von einem Referenzwert des Wartungsfaktors von 0,67 ausgegangen werden.

Für jede Beleuchtungsanlage ist unter Berücksichtigung des festgelegten Wartungsfaktors ein Wartungsplan zu erstellen. Der Wartungsplan legt die zeitlichen Intervalle für die Reinigung und den Austausch von Lampen, die Reinigung der Leuchten und die Renovierung der Raumoberflächen fest. Der Wartungsplan muss beim Betrieb der Anlage eingehalten werden, damit die Beleuchtungsstärken nicht unter den Wartungswert fallen.

Weitere Literatur
  • CIE-Publikation Nr. 97, D: 2008, „Leitfaden zur Wartung von elektrischen Beleuchtungsanlagen im Innenraum“