Tod durch Trockeneis

aus report

Im Auto erstickt / Restaurant-Geschäftsführer unterschätzt Gefährlichkeit von Trockeneis und kommt ums Leben.

Ein heißer Sommertag 2013: Ein Gastronom wollte noch schnell ein paar Säcke mit Eiswürfeln zu einer außerhäusigen Veranstaltung fahren. Er hatte die Säcke in Kunststoffwannen gepackt und mit Trockeneis-Scheiben abgedeckt. Das sollte die sensible Ware während des kurzen Transports im Pkw vor dem Schmelzen schützen.

Bei der Veranstaltung angekommen ist er nicht. Passanten hatten ihn reglos in seinem Pkw sitzend entdeckt. Der Wagen stand in einer Parkbucht in Restaurantnähe. Rauch drang aus dem Innern. Feuerwehrleute mit Atemschutzgerät bargen den Mann. Er war tot.

Trockeneis verdampft zu Kohlendioxidgas
Das Trockeneis war ihm zum Verhängnis geworden. Trockeneis ist Kohlendioxid (CO₂) in fester Form. An der Luft sublimiert es, d. h., es geht direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über. Genau das ist während der Fahrt im Wageninnern geschehen: Das Trockeneis ist zu Kohlendioxidgas verdampft. Der Gastronom ist daran erstickt.

Wegen der starken Sonneneinstrahlung war die Verdampfung sehr schnell abgelaufen. Das CO₂ konnte sich zudem ungehindert im Fahrgastraum ausbreiten, weil der Pkw Kombi keine Abtrennung zur Ladefläche hatte. Wegen der laufenden Klimaanlage waren die Fenster geschlossen.

Der Betrieb hatte Trockeneis häufig bei Bankettveranstaltungen und für Nebeleffekte eingesetzt. Mit der Zeit war das Bewusstsein für die Erstickungsgefahr verloren gegangen.