Das Gebert-Verfahren


aus report

Trennmehl ohne Feinstaub

Benetztes Mehl wieder trocknen, um ein staubarmes Trennmehl zu erhalten: Diese Idee entwickelte sich aus dem Verfahren der Mehlbenetzung, bei dem die BGN und das Institut für Getreideverarbeitung (IGV) zusammenarbeiteten. Bisherige Trocknungsversuche hatten noch kein zufriedenstellendes Ergebnis gebracht. Hans Gebert hörte von der Idee und sie ließ ihm keine Ruhe. Staubarmes Trennmehl - das wäre für jeden Bäcker mit Bäckerasthma ein echter Fortschritt. Und dann hatte Hans Gebert einen Einfall: Er packte das benetzte Mehl in den Backofen.

Dazu nahm er zunächst frisch benetztes Mehl aus der Benetzungsanlage und siebte es auf ein Backblech. Als das Blech gleichmäßig ca. 1 cm hoch gefüllt war, schob er es in den Backofen. Dort trocknete das benetzte Mehl für einige Minuten bei 300° C. Zum Schluss siebte er das trockene Mehl noch einmal. Und dann wurde es spannend.

Hans Gebert erzählt: "Ich habe mich selbst als Versuchskaninchen genommen und das Mehl geworfen. Es war fantastisch: Bei dem zurückgetrockneten Mehl reagiere ich nicht mehr." BGN-Staub-Messungen bestätigen, was Hans Gebert am eigenen Leib diesmal nicht zu spüren bekam: Das zurückgetrocknete Mehl enthält fast keinen Feinstaub mehr. Und wo kein Feinstaub ist, reagiert der Bäcker auch nicht allergisch auf Mehlstaub.

Edgar Röll von der BGN hat Geberts Versuche begleitet und ist begeistert: "Das zurückgetrocknete Trennmehl ermöglicht eine feinstaubarme Teigaufbereitung. Zusammen mit der Mehlbenetzung beim Teigmachen ist das ein Durchbruch bei der Vorbeugung und Verhinderung von Bäckerasthma." Und Röll fügt hinzu: "In Fachkreisen spricht man mittlerweile anerkennend vom Gebert-Verfahren. Herr Gebert zeigte den Weg, wie einfach ein staubarmes Trennmehl hergestellt werden kann."

Zurückgetrocknetes Trennmehl soll in Zukunft industriell hergestellt werden und somit für alle Bäcker verfügbar sein. Hans Gebert ist überzeugt: "Allein mit zurückgetrocknetem Mehl kann der Bäcker schon viel für sich erreichen." Was man noch mit benetzten Mehlen machen kann, will Hans Gebert als nächstes ausprobieren.

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