Wehe, wenn er allein gelassen

Wok fängt Feuer, Belegschaft war beim Abendessen / Zwei Schwerverletzte
aus report

Das gemeinsame Abendessen der Beschäftigten der asiatischen Imbissgaststätte sollte den Arbeitstag beschließen. Kurz vor Feierabend saßen alle gemütlich im Gastraum zusammen. Dann kam Brandgeruch aus der Küche.

In der Küche stand der Wok in Flammen. Keiner hatte vor dem Verlassen der Küche die Gasflamme unter dem Wok abgeschaltet. Das Fett im Wok brutzelte unbemerkt weiter vor sich hin. Es wurde heißer und heißer, überhitzte schließlich und entzündete sich.

Zwei Mann kämpften in der Küche gegen die Flammen. Der Einsatz des Pulverlöschers blieb ohne Wirkung. Die Flammen schossen mittlerweile Richtung Dunstabzugshaube. Um einen Übergriff des Feuers auf das Abluftsystem zu verhindern, riss einer der Männer den Wok vom Herd und stellte ihn auf den Boden. Er verbrannte sich Hände, Beine und Gesicht. Ein zweiter Löschversuch mit einer Löschdecke blieb ebenfalls erfolglos und führte zu weiteren Brandverletzungen. Ein spezieller Fettbrandlöscher war nicht vorhanden.

Beide Männer erlitten so schwere Brandverletzungen und Rauchvergiftungen, dass sie in ein künstliches Koma versetzt werden mussten. Ein dritter Mitarbeiter, der bei den Löschversuchen geholfen hatte, zog sich Verbrennungen an den Händen, Unterarmen, im Gesicht und Brustbereich zu.

Warum Woks schnell brennen können
"Woks haben - anders als Fritteusen - keinen Temperaturbegrenzer", erklärt Gerhard Sprenger, Brandschutzexperte der BGN. Der Temperaturbegrenzer der Fritteuse sorgt dafür, dass sich das Gerät abschaltet, wenn das darin enthaltene Fett zu heiß wird. Da es beim Wok keine solche technische Sicherheitseinrichtung gibt, ist hier die Aufmerksamkeit des Bedienpersonals gefordert. Sprenger: "Ein Wok, in dem gerade Öl oder Fett erhitzt wird, muss unter ständiger Beobachtung bleiben. Wer zwischenzeitlich den Arbeitsbereich verlässt, muss die Energiezufuhr unbedingt abschalten. Das gilt auch, wenn der Wok nur kurz unbeaufsichtigt bleibt."