Wie ein flammendes Inferno

Brennendes Fett und Wasser – eine Bombenmischung

Bild: Feuersäule

Flammen überall. Immer höher und höher baut sich die Feuersäule auf: sechs, sieben, acht Meter hoch. Die in sicherem Abstand stehenden Zuschauer – alles Teilnehmer eines BGN-Brandschutz- Seminars – verfolgen das Spektakel aufmerksam.

Was sich hier auf dem Übungsgelände von Total Feuerschutz vor ihren Augen abspielt, zeigt, was passiert, wenn man einen Fettbrand mit Wasser löscht. Ein Teilnehmer staunt: »Das ist gewaltig. Ein solches Ausmaß an Flammen hätte ich nicht erwartet.«

Löschplatzleiter Bernhard Mäder hatte es erzeugt, indem er gerade einmal die Menge eines Glases Wasser in den Topf mit brennendem Fett gegossen hat. Mäder erklärt: »Schon diese kleine Menge Wasser führt zu einer gewaltigen Fettexplosion. Ein Liter Wasser, in eine brennende Fritteuse gekippt, erzeugt 1.700 Liter Wasser- Fett-Nebel, der sich sofort entzündet. In einem geschlossenen Raum wie einer Küche ist die Wirkung verheerend.«

Gerhard Sprenger, Brandschutzexperte der BGN: »Leider kommt es doch immer noch vor, dass Menschen versuchen, brennendes Fett mit Wasser zu löschen. Viele Menschen geraten in Panik, wenn es brennt. Sie denken dann nicht mehr logisch und machen Fehler – obwohl sie eigentlich wissen, wie es richtig geht.«
Wie es richtig geht, lesen Sie hier.

Hilfreich: Betriebsanweisung »Vermeiden von Speiseöl- bzw. Speisefettbränden in Fritteusen oder Fettbackgeräten« hier Word-Symbol.




Fettexplosion
Wasser, das auf heißes und brennendes Fett geschüttet wird, verdampft explosionsartig. Dabei dehnt sich das Wasser extrem aus und reißt heiße und brennende Fettteile mit. Durch die extreme Ausdehnung wird die Verbrennungsoberfläche erheblich größer. Dadurch können sich der brennbare Stoff, hier das Öl, und Sauerstoff noch besser verbinden. Die Folge ist eine Stichflamme.

aus: report. BGN-Nachrichten für Hotels, Gaststätten und Schausteller