Unbemerktes Leck

Ätzende Wirkung unterschätzt | Schwere Verletzungen durch Brezellauge

aus report (Backbetriebe)

Am Laugengerät war durch Korrosionseinwirkung die Ablassvorrichtung abgebrochen. Das blieb unbemerkt, bis der Bäcker ein neues Laugenbad ansetzte. Dazu füllte er zunächst konzentrierte Natronlauge in das Brezeltauchbecken ein. Die Lauge floss durch die defekte Ablassvorrichtung und den daran be­festigten Schlauch sofort wieder ab. Unglücklicherweise befand sich das Schlauchende direkt über dem rechten Fuß des Bäckers, über den sich die Lauge dann ergoss. Der Bäcker ignorierte den Vorfall und arbeitete weiter. Er zog nicht Schuh und Strumpf aus und er spülte den Fuß nicht mit fließendem Wasser ab. Zum Arzt ging er erst 3 Tage später. Dieser schickte den Bäcker wegen der Schwere der Hautverletzungen sofort ins Krankenhaus. Das abgestorbene Hautgewebe musste unter Narkose abgetragen werden.


Schon nach 3 Minuten schwere Gewebeschäden

Brezellauge ist ätzend. Sie verursacht Verletzungen, egal ob es sich um konzentrierte oder verdünnte Lauge handelt. Kon­zentrierte Brezellauge zerstört schon nach drei Minuten Ein­wirkzeit das Gewebe der Haut. Mit Brezellauge benetzte oder getränkte Kleidung sofort ausziehen. Haut oder Augen, die mit der Lauge in Kontakt kamen, sofort mindestens 15 Minuten unter fließendem Wasser abwaschen bzw. ausspülen.

CHECKLISTE "BREZELLAUGE
  Ja Nein
> Hängt eine Betriebsanweisung "Brezellauge" aus? Eine Betriebsanweisung "Brezellauge" finden Sie auf der BGN-CD-ROM (>Praxishilfen > Formulare > Betriebsanweisungen)
> Wurden die Mitarbeiter im sicheren Umgang mit Brezellauge und in Erster Hilfe bei einem Unfall mit Brezellauge unterwiesen?
> Tragen die Mitarbeiter beim Arbeiten mit Brezellauge laugenfeste Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille (Korbbrille), eine wasserabweisende Schürze und rutschfeste, laugenbeständige Schuhe?
> Ist sichergestellt, dass die Brezellauge nur in den Original-Behältern mit Warnhinweisen aufbewahrt wird?

aus: report. BGN-Nachrichten für Backbetriebe