GEFAHRSTOFF-UNFALL

Giftige Velcorin-Dämpfe eingeatmet

Eine Reinigungskraft und eine Labormitarbeiterin in einem Getränkebetrieb hatten giftige Velcorin-Dämpfe eingeatmet und mussten ärztlich behandelt werden. Glücklicherweise waren die eingeatmeten Mengen nicht sehr groß, so dass keinen bleibenden Schäden auftraten.

Die Reinigungskraft hatte sich morgens allein im Labor aufgehalten, als eine kleine Flasche mit Velcorin platzte. Als kurze Zeit später die Labormitarbeiterin kam, erfasste sie die Situation sofort und half der Reinigungskraft, das Labor zu verlassen. Dabei atmete auch sie die giftigen Dämpfe ein.

Die Unfalluntersuchung ergab, dass die zulässige Lagerzeit für das Velcorin überschritten war. Der Flascheninhalt hatte sich aufgrund der Überlagerung zersetzt und die Flasche zum Platzen gebracht. Außerdem stand das Velcorin-Gebinde unzulässigerweise ohne weitere Sicherungsmaßnahmen im Labor. Und: Die Reinigungskraft hätte sich dort nicht allein aufhalten dürfen. Aufgrund des hohen Gefährdungspotenzials in Laboren dürfen dort nur fachkundige oder speziell unterwiesene Personen arbeiten.

Folgende Maßnahmen wurden beschlossen und umgesetzt:

Velcorin richtig lagern
Velcorin (chemisch Dimethyldicarbonat) ist ein in der Getränkeindustrie sehr verbreitetes Mittel zur Kaltentkeimung. Die Dämpfe sind beim Einatmen giftig. Im Originalgebinde und bei Lagertemperaturen zwischen 20 und 30 °C ist Velcorin ein Jahr lagerfähig. Bei niedrigeren Temperaturen kann es zur Auskristalisation kommen, bei höheren Temperaturen zur Zersetzung. Keinesfalls darf Velcorin in andere Behälter umgefüllt werden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass dabei Wasser eingeschleppt wird, was eine unkontrollierte Zersetzungsreaktion auslösen kann.

Weitere Informationen enthält die BGN-Arbeitssicherheitsinformation „Velcorin® Dimethyldicarbonat (ASI 8.07)

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