MASCHINEN-UNFALL

Tödliche Verletzungen an einem Drehtisch

Ein Brauerei-Mitarbeiter kam an einem ungesicherten Drehtisch im Bereich des Palettentransports ums Leben. Er hatte sich bei laufender Anlage in den Bereich der Gefahrstellen unterhalb des Drehtischs hineingelehnt. Als die unregelmäßige Bewegung des Drehtischs plötzlich einsetzte, wurde er zwischen der Rollenbahn und den Bauteilen des Drehtischs so stark gequetscht, dass er tödlich verletzt wurde.

Er konnte in diesen Gefahrenbereich gelangen, weil die feststehende zylindrische Schutzverkleidung (eigensichere Konstruktion) einige Tage vorher abmontiert worden war, um eine Störung am Drehtisch zu beseitigen. Ursache dieser Störung war ein abgerissener Antriebsriemen. Bereits einen Tag später hatten die Werkstattmitarbeiter den neuen Riemen eingebaut.

Die Schutzverkleidung aber blieb abmontiert. Der Grund: Die Werkstattmitarbeiter wollten noch herausfinden, was den Antriebsriemen zerstört hatte. Dazu wollten sie die Bewegungsabläufe des Drehtischs beobachten. Das ging nur bei abmontierter Schutzverkleidung. Dann aber fielen weitere Wartungsarbeiten an. Der Drehtisch blieb ungesichert – auch dann noch, als die Wartungsarbeiten abgeschlossen waren.

Man hätte die Schutzverkleidung sofort nach der Reparatur wieder anbringen müssen. Wird bei Reparatur- und Wartungsarbeiten in die Anlagentechnik eingegriffen und werden hierzu Schutzeinrichtungen demontiert, dann müssen für die Dauer der Reparatur geeignete Schutzmaßnahmen gemäß der Gefährdungsbeurteilung ergriffen werden.

Warum sich der Mitarbeiter unter den Drehtisch begeben hatte, konnte nicht ermittelt werden. Das Bild zeigt den Drehtisch mit angebrachter Schutzverkleidung. Der Unfallort befindet sich unterhalb des Drehtischs.

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