Erfolgsfaktor Prävention

Ansätze und Angebote der BGN – vorgestellt auf der Arbeitsschutztagung in Heidelberg

von Elfi Braun
aus Akzente | Magazin für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Rehabilitation

Wettbewerbsfähige Unternehmen mit zufriedenen und gesunden Beschäftigten, keine Unfälle und Störungen im Tagesgeschehen – das ist die Vision der BGN. Darauf richtet sie ihr Denken und Handeln aus. Und hier unterstützt sie die Unternehmen mit vielfältigen Präventionsangeboten. Einen Einblick erhielten die 220 Teilnehmer der BGN-Arbeitsschutztagung

"Das Besondere an der BGN ist, bei vielen Themen immer einen Schritt voraus zu sein." Klaus Marsch, Direktor der BGN (Bild oben), machte die Gäste der BGN-Arbeitsschutztagung in Heidelberg neugierig auf einen Tag, der ganz im Zeichen der Partnerschaft zwischen den Betrieben und ihrer BGN stand. Markenzeichen der zeitgemäßen, kundenorientierten und wirtschaftlichen Prävention à la BGN sei die Forschung zu konkreten Problemstellungen aus dem Betriebsalltag und die genaue Branchenkenntnis. Marsch: "Wir wissen, wo die Unternehmen der Branche der Schuh drückt. Wir haben schon sehr früh mit Forschung angefangen und binden seit jeher unterschiedliche Fachdisziplinen ein, um den komplexen Problemen der Praxis gerecht zu werden." Forschung als verlässliche Grundlage für praxisgerechte Konzepte und Lösungen für die Betriebe.

BGN-Präventionsleiter Christoph-J. Kirchner (linkes Bild unten) sieht eine Stärke der BGN-Prävention darin, dass die Betriebe auf ein breit gefächertes Experten-Know-how zurückgreifen können: "Bei uns sind Ingenieure, Arbeitsmediziner, Chemiker, Biologen, Psychologen, Pädagogen und Arbeitswissenschaftler damit befasst, neueste Entwicklungen zu verfolgen und Fragestellungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu untersuchen." Dazu arbeite die BGN mit Betrieben und Herstellern, mit Netzwerkpartnern wie Krankenkassen und Fachverbänden zusammen. Kirchner: "Unsere engen Beziehungen zu Unternehmern und Arbeitnehmern garantieren, dass unsere Präventionsangebote betriebsnah und realisierbar sind."

BGN-Prävention konkret

Auch Jörg Bergmann von der BGN-Prävention hob in seinen Ausführungen über die BGN-Präventionsdienstleistungen auf die einzigartige Kombination von Betriebsnähe, Branchenkenntnis, Kenntnis des Schadensgeschehens und Interdisziplinarität ab. Anhand konkreter Fragen und Problemstellungen aus dem Betriebsalltag skizzierte er die vielfältige Unterstützung, die die Betriebe von der BGN bekommen können: u.a. einfache bis komplexe fachliche Informationen und Beratung, sehr spezifische Expertenberatungen in den Bereichen Anlagensicherheit, Lärmschutz und Explosionsschutz, Fortbildungen, Unterstützung bei der Einführung eines Sicherheits- und Gesundheitsmanagements, Unterstützung bei betrieblichen Sicherheits- und Gesundheitstagen

Weitere Tagungsbeiträge veranschaulichten, wie die BGN aktuell Unfallschwerpunkten in den Branchen aktiv entgegenwirkt: z.B. mit der Aktion " Schneiden ohne Risiko" vor Ort in Betrieben der Gastronomie und der Aktion "Mit sicheren Maschinen sicher arbeiten!" in Betrieben der Fleischwirtschaft. Als Konsequenz häufig festgestellter Sicherheitsdefizite beim Betreiben von Flüssiggasanlagen führt die BGN für Schausteller Vor-Ort-Flüssiggas-Schulungen durch.

Interessiert verfolgten die Teilnehmer anschließend die Ausführungen, wie die BGN die Betriebe beim Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit unterstützen kann: branchenspezifisch durch das Präventionsprogramm für atemwegserkrankte Bäcker, branchenübergreifend beim betrieblichen Gesundheitsschutz und der altersgerechten Gestaltung der Arbeitsbedingungen.

Prävention erlebbar

Einige der vorgestellten Angebote konnten die Teilnehmer in den Pausen auf dem "Marktplatz Prävention" in Augenschein nehmen. Demonstrationen und Simulationen von Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen machten die BGN-Dienstleistungen inklusive fachlichem Know-how und Equipment erlebbar. Ein Erlebnis waren auch die Zwischen-Acts der Theatergruppe Interaktiv, die die Vorträge sehr humorvoll mit improvisierten Szenen und Wortspielen spiegelten.

Den Abschluss der Arbeitsschutztagung bildete eine Podiumsdiskussion über die Erfahrungen mit der neuen DGUV Vorschrift 2 zur Betreuung durch Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Je ein Unternehmer aus einem Klein- und einem Großbetrieb, ein betriebsärztlicher und sicherheitstechnischer Dienstleister und BGN-Experten diskutierten über die Umsetzung der einzelnen Betreuungsmöglichkeiten.

Das BGN-Branchenmodell, die alternative Betreuungsform für Kleinbetriebe seit dem Jahr 2000, wird von 100.000 Unternehmern genutzt. Das Unternehmermodell – die seit 2012 neue alternative Betreuungsform für BGN-Betriebe bis 50 Beschäftigte (außer Fleischwirtschaft, hier schon vorher möglich) – nimmt Fahrt auf. Dagegen ist die Umsetzung der seit 2011 neuen Regelbetreuung bisher nur schleppend angelaufen.

BGN-Präventionsleiter Kirchner weiß: "Eine neue Vorschrift braucht immer Zeit, bis sie in den Betrieben angekommen und umgesetzt ist. Das ist ganz normal." Auch wenn die Vorschrift 2 zunächst ein Mehr an Arbeit bedeute, biete sie die Chance, die Qualität des betrieblichen Arbeitsschutzes auf Dauer zu erhöhen und ihn besser für betriebliche Prozesse zu nutzen. Arbeitsschutz als Instrument, das hilft, den Wertschöpfungsprozess besser zu gestalten: Die BGN ist hierbei ein kompetenter Partner, der die Betriebe auf diesem Weg unterstützen kann.

Kurzfassungen der Vorträge finden Sie im Internet: www.bgn.de, Shortlink = 1292

 

Autor: Braun