von Elfi Braun | aus Akzente 11
Wer Bäckerasthma vermeiden will, muss vor allem die Entstehung von Mehlstaub in der Backstube reduzieren. Eine der Hauptquellen für Mehlstaub in der Atemluft des Bäckers ist der Umgang mit Trennmehl. Er verwendet es bei der Teigaufarbeitung, um zu verhindern, dass die Teiglinge auf Gärgutträgern, Backblechen oder Transportbändern kleben.
Es gab bereits mehrere Versuche, das hierfür verwendete recht staubintensive Backmehl durch andere, weniger stark staubende Produkte zu ersetzen. Jetzt gibt es einen echten Durchbruch: hydrothermisch behandeltes Trennmehl. Die kampffmeyer food innovation gmbh aus Hamburg hat ein hydrothermisch behandeltes (ht) Weizentrennmehl entwickelt und bietet es seit einiger Zeit unter der Bezeichnung »Ping-Pong 500« an.
Nur mit Wasser und Hitze
behandelt
Die Idee des staubarmen Trennmehls
ist einfach wie genial. Es
entsteht ohne irgendwelche Zusätze,
allein indem herkömmliches Backmehl hydrothermisch behandelt
wird. Dazu wird das Mehl zunächst
mit Wasserdampf befeuchtet.
Und anschließend mit Hitze
wieder getrocknet. Diese Behandlung
führt dazu, dass sich der Feinanteil
des Mehls zu größeren Partikeln
zusammenballt. Diese Partikeln
fallen beim Einsatz des ht-
Trennmehls sehr schnell zu Boden.
Die Luft bleibt frei von feinem
Schwebstaub.
Bis zu 80 % weniger Feinstaub
Messungen in Backbetrieben bestätigen
Ping-Pong 500 eine extrem
niedrige Staubentwicklung: bis zu
80 % weniger lungengängiger Feinstaub
im Vergleich zu herkömmlichem
Weizenmehl. In einer Bäckerei
konnte allein durch den Austausch
des Mehls die Staubkonzentration
im Betrieb halbiert werden.
dr. peter rietschel von der bgn-
Prävention: »Erkrankte Bäcker berichten,
dass sie mit hydrothermisch
behandeltem Trennmehl eine
Erleichterung erfahren. Gesunde
Bäcker können ihr Erkrankungsrisiko
senken.«