Die Beschäftigten der Fleischwirtschaft sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, eine berufliche Hauterkrankung zu entwickeln. Das zeigt sich auch darin, dass Erkrankungen der Haut dort der häufigste Grund für eine Berufskrankheiten- Anzeige sind (50 % aller BK- Anzeigen). Welche Risikofaktoren spielen bei diesen beruflichen Hauterkrankungen eine Rolle und mit welchen Präventionsmaßnahmen lassen sie sich verringern?
Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich ein Forschungsprojekt im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA). Berufsgenossenschaft, Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung klinische Sozialmedizin, und das Landesamt für Umweltund Arbeitsschutz des Saarlandes gingen gemeinsam den Hautbelastungen in verschiedenen Arbeitsbereichen der Fleischwirtschaft und den Auswirkungen dieser Belastungen auf die Hautgesundheit der Beschäftigten auf den Grund.
Dazu untersuchten die Projektpartner 649 Beschäftigte aus 7 Betrieben und befragten sie zu ihrer Hautbelastung und zu Präventionsmaßnahmen. Sie erfassten und bewerteten die beruflichen und auch außerberuflichen Risikofaktoren der Beschäftigten. Sie erfassten die Häufigkeit von Handekzemen und untersuchten Angebot und Effektivität von Präventionsmaßnahmen.
In 5 dieser Betriebe hatten im Vorfeld der Untersuchung gezielte Beratungen der Beschäftigten zu Hautschutz- und Hautpflegemaßnahmen stattgefunden. Diese 5 Betriebe stellten ihren Beschäftigten Informationen, Hautschutz- und Hautpflegemittel sowie geeignete Schutzhandschuhe für Reinigungsarbeiten zur Verfügung.
Ergebnisse
Nachfolgend die Ergebnisse der
Projektstudie im Überblick:
Schlussfolgerungen und
Maßnahmen
Die Studie bestätigt: Einfache Maßnahmen
wie die gezielte Information
der Beschäftigten und Bereitstellung
geeigneter Hautschutz- und
Hautpflegemittel senken bereits
das Risiko beruflicher Hauterkrankungen
erheblich. Um das Risiko
dauerhaft zu senken, müssen
die Verantwortlichen in den Unternehmen
die Hautprävention ernst
nehmen und von kompetenten Ansprechpartnern
hinreichend informiert
werden. Bei allen, die Hautbelastungen
am Arbeitsplatz ausgesetzt
sind, muss das Bewusstsein
geschaffen werden, dass sich Prävention
für sie selbst lohnt.
Die an der Studie beteiligten Hautärzte berieten alle untersuchten Beschäftigten intensiv zu Hautschutz- und Hautpflegemaßnahmen. Den Unternehmern legten sie die im jeweiligen Betrieb gewonnenen Ergebnisse vor. Sie bewerteten die zum Untersuchungszeitpunkt vorhandenen Präventionsmaßnahmen und schlugen Verbesserungen vor. Außerdem gaben sie Empfehlungen zu Auswahl und Einsatz von Schutzhandschuhen, die die Unternehmen umsetzten.
Zukünftige Aufgaben
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen,
mit denen ein Betrieb die Wahrscheinlichkeit
beruflicher Hauterkrankungen
wesentlich reduzieren
kann:
Diese Maßnahmen sind sowohl aus Sicht der Fürsorge für die Beschäftigten als auch in finanzieller Hinsicht für die Unternehmen erstrebenswert.
Einfache Maßnahmen wie die gezielte Information der Beschäftigten und Bereitstellung geeigneter Hautschutz- und Hautpflegemittel senken bereits das Risiko beruflicher Hauterkrankungen erheblich.