6. Erste Hilfe und Informationen für den Arzt

Allgemeine Hinweise
Helfende müssen auf Selbstschutz achten. Die unten genannten speziellen Maßnahmen sind unverzüglich einzuleiten.

Die exponierte Person muss aus dem Gefahrenbereich gebracht werden.

Prüfung der Vitalfunktionen: Bei Bewusstseinsstörungen, schweren Herz-Kreislaufreaktionen und Störungen der Atmung sind die allgemeinen Erste-Hilfe-Prinzipien anzuwenden.

Nach Einatmen von Velcorin^® (Dimethyldicarbonat) wurden bei Personen mit obstruktiven Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma) Atemnotfälle beschrieben. Die Handhabung mit Velcorin® (inkl. Bedienung oder Wartung von Dosiergeräten) sollte von dieser Personengruppe nicht durchgeführt werden. Bei Zweifel an der Eignung ist im Vorfeld betriebsärztlicher Rat einzuholen.

Bei erforderlicher notärztlicher Hilfe ist unverzüglich ein Notruf abzusetzen. Dem Rettungsteam ist ein Velcorin^®-Sicherheitsdatenblatt oder diese Arbeitssicherheitsinformation auszuhändigen.

Nach Hautkontakt
Velcorin^® kann Verätzungen verursachen: Haut sofort mindestens 10 Minuten ausgiebig mit Wasser spülen. Bei Hautreaktion Arzt aufsuchen. Mit Velcorin^® benetzte Kleidung sofort ausziehen und diese in Wasser legen.

Nach Augenkontakt
Velcorin^® kann durch Verätzungen schwere Augenschäden verursachen: Sofort Augen bei geöffneten Lidern mindestens 15 Minuten ausgiebig mit Wasser spülen (ggf. Kontaktlinsen entfernen). Danach unverzüglich Augenarzt konsultieren.

Nach Einatmen
Bei Atemnot ggf. Gabe von Sauerstoff und Oberkörper hochlagern.

Nach Verschlucken
Nach Verschlucken möglichst schnell, reichlich und wiederholt Wasser trinken (möglichst 2 Liter). Mund mit Wasser ausgiebig ausspülen und gurgeln.

Nach Trinken von frisch behandelten Getränken
Mund mit Wasser ausspülen und Wasser trinken. Laut Herstellerfirma sind in der Regel keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

Informationen für den Arzt
Bitte beachten Sie die Hinweise im aktuellen Sicherheitsdatenblatt und die Angaben der Herstellerfirma.

Nach Hautkontakt:

• Je nach Reizungs- und Verätzungsgrad: ggf. neben symptomatischer Therapie, Einsatz von steroidhaltigen Salben erwägen

Nach Einatmen:

• Bei Asthmaanfall: Akutbehandlung gemäß „Nationaler Versorgungsleitlinie Asthma“
• Symptome eines toxischen Lungenödems können auch mit einer zeitlichen Verzögerung von bis zu 48 Stunden auftreten

Verschlucken:

• Mit möglichen Verätzungen im Mund-Rachen-Raum und im Magen-Darm-Trakt rechnen

Velcorin^® (Dimethyldicarbonat) wird bei Kontakt mit Wasser zu Kohlendioxid und Methanol hydrolysiert.