1. Einleitung

Sturzunfälle werden häufig bagatellisiert oder als unvermeidlich betrachtet. Zudem wird die "Schuld" gerne der verunfallten Person buchstäblich "in die Schuhe geschoben": In Unfallanzeigen finden sich Begriffe wie "Unachtsamkeit", "Ungeschicklichkeit" oder "gestolpert".

Die Realität zeigt jedoch: Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle machen etwa ein Drittel der meldepflichtigen Unfälle aus. Doch nicht nur die Häufigkeit, auch die Schwere dieser Unfälle wird weit unterschätzt.

Rutschunfälle werden maßgeblich vom Material und von der Oberflächenbeschaffenheit des Bodenbelages und vom Grad der Verschmutzung beeinflusst. Ungeeignetes Schuhwerk bzw. Sohlen, falsche Reinigung des Bodens, nicht angepasste Gehgeschwindigkeit, herumliegende Gegenstände u.ä. begünstigen die Sturz- und Rutschgefahr.

Mitunter genügen bereits die Reinigung des Bodens und das Aufräumen des Arbeitsbereiches, um die Stolper-, Rutsch- und Sturzrisiken stark zu senken. Das setzt jedoch voraus, dass der Arbeitsbereich über einen geeigneten Bodenbelag verfügt und geeignetes Schuhwerk getragen wird.

Bei der Planung von Fußböden müssen die jeweiligen betrieblichen Verhältnisse berücksichtigt werden. Ein richtig geplanter Fußboden hat nicht nur Auswirkung auf das Unfallrisiko, sondern auch auf die Unterhaltungskosten. So muss der eingesetzte Boden dauerhaft den gegebenen mechanischen und chemischen Beanspruchungen durch Produktion, Transport (Hubwägen, "Ameise" etc.) und Reinigung Stand halten.

 

Autor: Hartmann
2019-10-29