Das allergische Kontaktekzem

Das allergische Kontaktekzem ist eine Erkrankung der Haut bedingt durch eine nicht angemessene Reaktion des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz, wie sie zum Beispiel in einer Pflegecreme oder einem Handwaschmittel enthalten ist. Diese kommt immer wieder an die Haut und der Körper stuft einen darin enthaltenen Stoff fälschlicherweise als gefährlich ein. Der Körper ist nun sensibilisiert und bekämpft den Stoff gezielt bei jedem weiteren Kontakt: Die Haut reagiert über – ein allergisches Kontaktekzem hat sich entwickelt.

Ob ein Mensch an einem allergischen Kontaktekzem erkrankt, hängt von inneren und äußeren Faktoren ab. Zu den inneren zählt vor allem die genetische Veranlagung für Allergien, die sogenannte Atopie. Zu den äußeren gehören Allergie auslösende Stoffe, sogenannte Allergene. Damit ein Stoff als Allergen wirken kann, müssen seine Moleküle wiederum bestimmte Eigenschaften in Größe und Struktur besitzen. Liegt bereits ein durch Überlastung der Haut entstandenes irritatives Ekzem vor, birgt dies die Gefahr in sich, dass Allergene leichter und tiefer eindringen können. Dann lösen sie unter Umständen zusätzlich ein allergisches Kontaktekzem aus.

Das Krankheitsbild
Symptome eines akuten allergischen Kontaktekzems sind stark gerötete, geschwollene und oft mit Juckreiz, Spannungsgefühl oder auch Brennen einhergehende Hautstellen. Kennzeichen einer starken Ekzemreaktion ist die Entwicklung von Bläschen oder sogar Blasen. Auch wenn nach dem akuten Stadium die Hautoberfläche optisch wiederhergestellt scheint, muss mit einer raschen Reaktionsbereitschaft der Haut gerechnet werden. Dies begünstigt Rückfälle des Ekzems, wenn der Kontakt zum auslösenden Allergen nicht ausreichend gemieden wird.

Epicutantest Epicutantest Wenn sichtbare Hautveränderungen auftreten, sollte immer frühzeitig ein Hautarzt zu Rate gezogen werden, um eine schnelle Ursachenklärung zu erreichen. Das ist nicht immer einfach. Oftmals reagieren die Hände erst einige Tage später auf die auslösende Substanz - und der Betroffene hat vielleicht schon vergessen, womit die Hände in Kontakt waren. Neben einer ausführlichen Befragung, wird daher häufig ein spezieller Hauttest, der sogenannte Epikutantest, durchgeführt, um die verdächtige Substanz, also das auslösende Allergen, zu erkennen. Dabei werden geringe Mengen der Testsubstanz mit einem Pflaster auf den Rücken geklebt. Nach wiederholter Ablesung, kann der Arzt anhand der lokal geröteten, geschwollenen oder mit Bläschen besetzten Hautstellen sagen, ob gegen die entsprechende Testsubstanz mit Wahrscheinlichkeit eine Allergie vorliegt.

Die beste Therapie des allergischen Handekzems besteht daher in der Vermeidung eines erneuten Kontaktes mit dem auslösenden Stoff. Dann heilt es mit unterstützender wirkstoffhaltiger Therapie meist wieder vollständig ab. Gelegentlich kann sich allerdings ein chronisches Handekzem ausprägen, das intensiv weiterbehandelt werden muss. In diesem Stadium stehen meist chronisch-entzündliche Hautverdickungen mit stärkerer Verhornung und Vergröberung der Hautfelderung im Vordergrund, oftmals begleitet durch schmerzhafte Einrisse. Hat man einmal auf einen bestimmten Stoff überempfindlich reagiert, bleibt die Allergie in der Regel lebenslang bestehen.

Präventionsmaßnahmen
Präventiv kann allergischen Hauterkrankungen insofern vorgebeugt werden, indem die Haut immer gut gepflegt wird und die Hautoberfläche intakt bleibt. Eine überbeanspruchte und geschädigte Haut ist eine Eintrittspforte für allergene Substanzen. Allgemeine Präventionsmaßnahmen für eine gesunde Haut sind somit Grundlage einer Allergieprävention. Allergiker sollten zudem nicht nur den auslösenden Stoff meiden, sondern auch möglichst auf den Kontakt mit weiteren bekannten, starken Allergenen verzichten, um die Entwicklung zusätzlicher Allergien zu vermeiden. Beraten kann dazu der behandelnde Hautarzt oder der Betriebsarzt.

Wenn der Arzt einen Zusammenhang der Hautveränderungen mit der beruflichen Tätigkeit sieht, erstellt er mit Einverständnis des Betroffenen eine Meldung an die BGN. Im Rahmen des sogenannten Hautarztverfahrens kümmert sich dann die BGN um den erkrankten Mitarbeiter, damit dieser trotz des allergischen Kontaktekzems im Beruf verbleiben kann. Lässt sich der Kontakt mit dem Allergieauslöser am Arbeitsplatz jedoch nicht vermeiden, ist manchmal auch eine berufliche Rehabilitation im Sinne einer Umschulung angezeigt. In diesem Falle wird der Berufshelfer der BGN beratend zur Seite stehen.